Die Zeit zu handeln ist jetzt
Weltklimarat-Bericht
Wir können das Pariser Klimaziel von 1,5 Grad Erderwärmung erreichen, wenn die Regierungen jetzt handeln, fordert der Weltklimarat der Vereinten Nationen in seinem Bericht zur globalen Erderwärmung. Der Bericht wird am Montag (8. Oktober) in Südkorea vorgestellt (15 Uhr Mitteleuropäische Zeit), am Dienstag (9. Oktober) diskutieren die EU-Umweltminister die Empfehlungen. Die Bundesregierung wird ihre Klimaziele für das Jahr 2020 deutlich verfehlen. Im Dezember treffen sich die Vertragsparteien zur Klimakonferenz der Vereinten Nationen im polnischen Katowice.
Rebecca Harms, klimapolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, kommentiert:
„Wenn die Pariser Ziele erreicht werden sollen, ist jetzt die Zeit, zu handeln. Die Klimawissenschaft bestätigt, dass es noch möglich ist, die Erderwärmung zu begrenzen und katastrophale Folgen des Klimawandels zu verhindern. Was fehlt, ist der politische Wille. Wie schwer es der Politik fällt, die wissenschaftlichen Erkenntnisse in politisches Handeln umzusetzen, beobachten wir bei jedem Klimagesetzgebungsverfahren und aktuell bei der Debatte um die CO2-Regulierung von Autos. CDU/CSU und Bundeskanzlerin Angela Merkel lassen sich von der Autoindustrie einspannen. Kurzsichtige Bremser in den Konzernen verhindern wichtige Impulse für Innovation und Klimaschutz.
Auch bei der langfristigen Planung fehlt die Orientierung an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Bericht macht deutlich, dass die Klimafolgen einer Temperaturerhöhung um 2 Grad deutlich dramatischer sind, als bei einer Begrenzung auf 1,5 Grad Erwärmung. Die Europäische Kommission muss das in ihrer Strategie für eine CO2-arme Wirtschaft berücksichtigen und eine deutliche Erhöhung des Klimaziels für 2030 auf 55 Prozent vorschlagen. Ohne eine ehrgeizige Strategie zur Dekarbonisierung kann die Europäische Union in Katowice kaum eine starke Rolle spielen."