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Klonfleisch

Agrarminister provozieren EU-Parlament

Zur heutigen Absichtserklärung des Luxemburger Agrarrats, Fleisch von geklonten Tieren für den Verbrauch in der EU zuzulassen, erklärt Martin Häusling, Landwirtschaftsexperte der Fraktion die Grünen/EFA:

"Die heutige Absichtserklärung des Luxemburger Agrarrates, Klonfleisch in der EU zuzulassen, ist eine Provokation für das Europäische Parlament. Denn erst im März hat das Plenum mit breiter Mehrheit die Europäische Kommission aufgefordert, einen eigenständigen Gesetzesvorschlag vorzulegen, der das Inverkehrbringen von Lebensmitteln, die von Klontieren und ihren Nachkommen stammen, verbietet.

Im Gegensatz dazu sprach sich der Rat nun dafür aus, Klonfleisch in den Geltungsbereich der Verordnung über Neuartige Lebensmittel aufzunehmen. Auch wenn der Rat einen Bericht und "gegebenenfalls" einen Gesetzesvorschlag der Kommission verlangt, würde dies Klon-Fleisch Tür und Tor öffnen. Wir können nicht erst genehmigen und dann prüfen, so wie es der Rat nun vorhat.

Noch im März hat die Kommission die Europäische Lebensmittelagentur (EFSA) aufgefordert, ein weiteres wissenschaftliches Gutachten zum Klonen von Tieren vorzulegen, welches noch im Juni erwartet wird.

Viele Gründe sprechen gegen das Klonen von Tieren: Neben ethischen Bedenken ist dies derzeit vor allem die sehr hohe Wahrscheinlichkeit von Krankheiten und Leiden für die Tiere durch einseitige Hochleistungszüchtung.

Darüber hinaus besteht eine große Gefahr für die bäuerliche Landwirtschaft, für die genetische Vielfalt in der Züchtung und die globale Ernährungssicherung: Bei vielen kommerziell genutzten Tierrassen basiert die Zucht schon heute nur noch auf wenigen genetischen Linien. Durch das Klonen würde sich die genetische Verengung der genutzten Zuchtlinien noch verstärken und Anpassungen an veränderte Rahmenbedingungen erschweren."

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© Alexander Briel
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