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Presse­mitteilung |

Weltstatusbericht der Atomindustrie

Studie belegt stetigen Niedergang der weltweiten Atomindustrie

Die Fraktion der Grünen/EFA stellte heute die neue Ausgabe des Weltstatusberichts der Atomindustrie (1) im Europäischen Parlament vor. Der Bericht offenbart sowohl einen Rekordrückgang der atomaren Stromerzeugung in der Welt im Jahr 2012 als auch die Alterung der weltweiten Atomkraftwerksflotte. 

Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament kommentiert die Ergebnisse: 

"Wieder einmal zeigt dieser Bericht die eklatante Kluft zwischen Schein und Sein in der Atomwirtschaft. Atomkraft befindet sich im stetigen Niedergang. Aktuell sind weltweit 427 Atomkraftwerke in Betrieb, 17 weniger als im Rekordjahr 2002. Die jährliche atomare Stromerzeugung ging im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um 7% zurück. Dieser Rückgang ist nicht nur auf die Abschaltung der meisten japanischen Atomkraftwerke nach der Katastrophe von Fukushima zurückzuführen. Die meisten der anderen großen Atomstaaten reduzierten ebenfalls ihre atomare Stromerzeugung.

Die Reaktoren in Betrieb werden immer älter und viele der im Bau befindlichen Kraftwerke leiden unter Verzögerungen und Kostenüberschreitungen. Die Kostenschätzungen für neue Atomkraftwerke wurden in den letzten zehn Jahren von 1000 auf 7000 US-Dollar pro kW installierter Leitung erhöht. Gleichzeitig sind die Kosten für Anlagen für erneuerbare Energien stark rückläufig. Wind an Land ist schon heute günstiger als Atomstrom. Dies sieht nicht wie die oft beschworene Renaissance der Kernenergie aus, sondern wie der sehr teure Versuch, eine dahinsiechende Technologie am Leben zu erhalten.

Zum ersten Mal enthält der Bericht auch ein Kapitel zur Situation in Fukushima. 150.000 Menschen sind weiterhin nicht in  der Lage in ihre Heimat zurück zu kehren und die havarierten Reaktoren sind noch immer nicht unter Kontrolle. Große Mengen Wasser müssen in die zerstörten Reaktoren gepumpt werden. Mittlerweile ist etwa die 2,5fache Menge Caesium-137 im Vergleich zur Tschernobylkatastrophe mit dem Kühlwasser in den Keller und in andere Reaktorgebäude gesickert.

Eins ist ganz deutlich: Die Welt steigt nach und nach aus der Atomkraft aus. Die Anstrengungen der Atombefürworter, Atom als Teil des Energiemix zu erhalten, sind extrem teuer und können den gegenwärtigen Niedergang der Atomkraft nicht aufhalten. Es ist höchste Zeit die politischen Konsequenzen zu ziehen und auf nachhaltige, saubere und sichere Lösungen für unsere zukünftige Energieversorgung zu setzen – also Energieeinsparungen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien."

(1) Der World Nuclear Industry Status Report wurde von einem Team bestehend aus sechs Experten aus Frankreich, Japan und England unter der Leitung des Atomexperten Mycle Schneider erarbeitet. Die Grünen/EFA Gruppe im Europäischen Parlament und die Heinrich-Böll Stiftung in den USA sind Sponsoren dieses Projekts. 

Der ganze Bericht 'World Nuclear Industry Status Report 2013' ist hier online abrufbar: 

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Zuständige Abgeordnete

Rebecca Harms
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MdEP

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