Tierarzeimittel
Weniger Antibiotika und Stärkung von Homöopathie
Das Europäische Parlament hat an diesem Donnerstag über die neue EU-Verordnung für Tierarzneimittel abgestimmt. Dabei geht es um den Umgang mit Antibiotika in der Tierhaltung. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion kommentiert:
"Um Antibiotikaresistenzen effektiv zu begrenzen, müssen alle EU-Mitgliedsländern zusammenarbeiten. Resistente Keime machen nicht an Ländergrenzen halt. Antibiotika-Einsatz muss in der Tierhaltung konkret vorliegenden Krankheitsfällen vorbehalten bleiben und darf keineswegs genutzt werden, falsche Haltungsbedingungen auszugleichen. Der Grünen/EFA-Fraktion ist es gelungen, dass den Vorbeugemaßnahmen zum Antibiotikaeinsatz ein höherer Stellenwert eingeräumt wird. Die vorsorgliche Antibiotikabehandlung ganzer Herden wird nur noch in wenigen Ausnahmefällen erlaubt. Eine EU-weite Datenerhebung zum Verkauf und zur Verwendung antimikrobieller Tierarzneimittel wie vom Europäischen Parlament gefordert, kann darüber hinaus helfen, den Antibiotikaeinsatz einzudämmen.
Hersteller müssen in Zukunft auch prüfen, ob die Herstellung und Verwendung von Arzneimittel negative Auswirkungen auf die Umwelt hat wie zum Beispiel Wasserverschmutzung oder die Freisetzung gefährlicher Substanzen. Die Herstellung muss dann entsprechend angepasst werden. Für die meisten Krankheiten gibt es Alternativen zu Antibiotika. Es ist gut, dass die Mehrheit der Abgeordneten dem grünen Änderungsantrag gefolgt ist und homöopathischen Tierarzneimitteln in der EU-Verordnung keine erschwerten Anwendungsbedingungen auferlegt wurden."