Teersand-Öle
Schmutziges Öl darf nicht auf europäischen Markt
Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat heute die von der EU-Kommission vorgeschlagenen neuen Regeln zur Kraftstoffqualität (1) abgelehnt. Die EU-Kommission wollte keine eigene Berechnung für die Treibhausgas-Emissionen von Teersand-Ölen einführen. Das hätte den Zugang zum europäischen Markt für diese dreckige Technologie erheblich erleichtert. Martin Häusling, Mitglied im Umweltausschuss, fordert
"Teersandöle dürfen nicht Teil des Europäischen Treibstoffmixes werden. Daran darf auch das Handelsabkommen mit Kanada nichts ändern. Die Ölgewinnung aus Teersand ist eine schmutzige Angelegenheit. Teersand-Öl schädigt die Umwelt und ist viel klimaschädlicher als herkömmliche Öle. Wenn die EU es mit dem Klimaschutz ernst meint, darf sie nicht gleichzeitig den Import von Teersand-Ölen begünstigen. Die EU-Kommission will offenbar die kanadische Regierung milde stimmen im Zusammenhang mit dem Handelsabkommens, das sie zurzeit mit Kanada aushandelt und deshalb den Marktzugang für das vorwiegend in Kanada produzierte Öl verbessern. Dem hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments heute einen Riegel vorgeschoben.
Wir werden nun genau beobachten, wie es mit der Richtlinie über die Kraftstoffqualität weitergeht. Die Richtlinie ist Teil des EU-Klima- und Energiepakets und als solcher eine wichtige Gesetzgebung, die zu Emissionsminderungen bis 2020 und darüber hinaus führen soll. Die heutige Abstimmung ist ein eindeutiges Signal an die EU-Kommission, eine konsequente Neuregelung für Kraftstoffe für die Zeit nach 2020 vorzulegen, die das Klima schützt und Emissionen senkt."
(1) Die EU-Richtlinie zur Kraftstoffqualität verpflichtet die Produzenten, die Treibhausgasemissionen von Kraftstoffen bis 2020 um sechs Prozent zu verringern (im Vergleich zu 2010). Ursprünglich sollte es für Teersand-Öle eine gesonderte Berechnungsgrundlage geben. Dies wollte die EU-Kommission nun abschaffen, wodurch die Werte für Teersand-Öle erheblich verbessert würden.