SWIFT-Abkommen
Ein Rückschlag für den internationalen Grundrechtsschutz
Zur Verabschiedung des so genannten SWIFT-Abkommens über die Weitergabe von europäischen Bankdaten an US-Behörden im Straßburger Plenum des EU-Parlaments erklärt der Grüne Innenexperte im Europaparlament, Jan Philipp Albrecht:
"Die mehrheitliche Zustimmung des EU-Parlaments zum neuen SWIFT-Abkommen stellt einen Rückschlag für die Verhandlungen um einen verbindlichen Grundrechtsschutz in der internationalen Sicherheitszusammenarbeit dar. Zwar wurden im Vergleich zum vorherigen Entwurf richtige Korrekturen erreicht, der grundsätzlichen Kritik an der massenweisen verdachtsunabhängigen Datenweitergabe und den viel zu langen Speicherfristen wurde allerdings nicht nachgekommen. Die ganz große Koalition aus Konservativen, Sozialdemokraten und auch Liberalen akzeptiert damit eine Absenkung bisher geltender Rechtsstaatsprinzipien und riskiert eine EU-rechtswidrige Regelung.
Als Grüne haben wir daher das neue Abkommen abgelehnt und wollen als progressive Kraft für höhere Datenschutz- und Rechtsschutzstandards vor allem zwischen der EU und den USA eintreten. Als Berichterstatter für das von Justizkommissarin Vivienne Reding geplante Datenschutzabkommen zwischen diesen beiden Partnern werde ich persönlich mit der US-Administration und dem US-Kongress an verbindlichen Bestimmungen arbeiten. Es ist äußerst schade, dass die EU mit der heutigen Parlamentsabstimmung ihre Einflussmöglichkeiten auf die US-Seite erheblich schwächt. Ein echter Wandel im Sinne der Bürgerrechte im Anti-Terror-Kampf benötigt mehr Mut und Durchhaltevemögen."
Für Rückfragen erreichen Sie Jan Philipp Albrecht unter seiner deutschen Handynummer (0049) 0175-1656698