Bekämpfung von Armut
EU muss mehr Engagement im Kampf gegen die weltweite Armut zeigen
Zur Debatte im Europaparlament über die Beseitigung der weltweiten Armut mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon erklärt die grüne Europaabgeordnete Ska Keller, Mitglied im Entwicklungssausschuss:
"Es ist ein Skandal, dass heute immer noch 1,4 Milliarden Menschen auf der Welt mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen müssen. Besonders gravierend ist die Lage in Subsahara-Afrika, wo sich der Anteil der armen Menschen in den vergangenen zehn Jahren leider kaum verringert hat.
Vor dem Hintergrund scheint es zynisch, dass die letzte Überprüfungskonferenz der Millenium Development Goals (MDG) im September keine neuen Zusagen seitens der Geberländer gebracht hat. Barroso hat vollmundig eine Milliarde Euro zur Erreichung der MDGs versprochen, das Geld stammt aber aus bereits versprochenen Entwicklungsgeldern. Immer mehr EU-Staaten rudern bei ihren Hilfsgeldern zurück. Dabei muss die internationale Staatengemeinschaft ihre Anstrengungen verstärken. Es darf nicht nur vor laufenden Kameras das Blaue vom Himmel versprochen werden - die EU und ihre Mitgliedsstaaten müssen ihre Zusagen einhalten und ihren Teil der Verantwortung wahrnehmen.
Entwicklungshilfe ist wichtig, kann aber nur ein Teil der Lösung sein. Vielmehr steht die EU in der Verpflichtung, auch ihre anderen Politikbereiche wie zum Beispiel die Handels- und Agrarpolitik viel stärker auf die Bekämpfung der Armut auszurichten und schädliche Praktiken, wie die Agrarexportsubventionen, zu stoppen."