Plastiktüten
Klarere Vorgaben zur Müllvermeidung sind notwendig
Heute wird Umweltkommissar Janez Potočnik seinen lang erwarteten Vorschlag zur Eindämmung des Plastiktütenverbrauchs in der EU vorstellen. Rebecca Harms, Vorsitzende der Grüne/EFA-Fraktion im Europaparlament, kommentiert einen Entwurf der Richtlinie:
"Lange haben wir auf diesen Vorschlag gewartet und nun müssen wir feststellen, dass kaum etwas drin steht. Es werden einige Möglichkeiten aufgezählt, wie der Verbrauch von Plastiktüten verringert werden kann. Wie oder wie stark der Verbrauch jedoch verringert werden soll, bleibt den Mitgliedsstaaten überlassen. Immerhin können Mitgliedsstaaten nun dünne Plastiktüten verbieten. Bislang war das nicht möglich.
Es ist bekannt, dass Plastikmüll für erhebliche Umweltprobleme verantwortlich ist. Jährlich enden 10 Millionen Tonnen Müll, zum Großteil Plastikmüll, in der Meeresumwelt. Einwegbeutel machen davon zwar nur einen kleinen Teil aus - dafür aber einen leicht vermeidbaren. Sie landen zu Tausenden in Flüssen und Meeren. Bis sie sich zersetzen, vergehen Jahrzehnte. Sie zerfallen in kleine Teile, werden von Meerestieren aufgenommen und landen letztendlich wieder auf unseren Tellern. Das schreit nach raschen Gegenmaßnahmen. Wir brauchen deshalb eindeutige und ehrgeizige Reduktionsziele. Dass ein Leben fast ohne leichte Plastiktüten möglich ist, zeigen die Zahlen für Dänemark und Finnland. Dort werden lediglich vier dieser Tüten pro Person und Jahr verwendet. Es ist deshalb eine Schande, dass der EU-Durchschnitt bei fast 200 liegt und in manchen Ländern sogar mehr als 400 Tüten verbraucht werden."