Windenergie zum Baustein für den Grünen Deal machen
Offshore-Strategie für Erneuerbare Energien
Die Europäische Kommission hat heute (Donnerstag, 19. November) ihre erste Offshore-Strategie für Erneuerbare Energien vorgestellt. Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 die installierte Offshore-Windenergie auf das 25-fache zu steigern. Bis zum Jahr 2030 sollen 60 Gigawatt am Netz sein, bis zum Jahr 2050 300 Gigawatt. Mit der Förderung von Offshore-Windkraft sowie Tiden- und Wellenenergie sollen Erneuerbare Energien bis zu 40 Prozent zur Energieversorgung 2030 beitragen. So will die Europäische Kommission ihr Klimaziel von mindestens 55 Prozent Emissionsminderung gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 erreichen.
Jutta Paulus, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie, kommentiert:
„Wir begrüßen die ersten Schritte der Europäischen Kommission, Offshore-Windenergie zu einem wichtigen Baustein für den Grünen Deal zu machen. Die Nutzung der Windenergie ist zentral auf dem Weg zur klimaneutralen Europäischen Union. Bei der Formulierung der Ziele für die installierte Leistung in der Offshore-Windkraft bleibt die EU-Kommission allerdings zu zaghaft. Das Zwischenziel von 60 Gigawatt bis zum Jahr 2030 reicht nicht aus, um die für Klimaneutralität erforderlichen 450 Gigawatt zu installieren. Mit dem Klimaziel der EU-Kommission ist das 1,5-Grad-Ziel ohnehin nicht zu erreichen, dafür brauchen wir eine Minderung der Emissionen von 65 Prozent bis zum Jahr 2030 und Klimaneutralität bis zum Jahr 2040. Überdies kommen Meeresschutz und Erhalt der Artenvielfalt in der Strategie viel zu kurz, das Vorsorgeprinzip wird nicht einmal erwähnt.
Der Vorstoß der Europäischen Kommission ist jedoch geeignet, um Anbietern und Geldgebern Planungssicherheit zu bieten. Die Förderung schwimmender Windkraftanlagen begrüße ich sehr, da sich der verfügbare Raum für Windenergie auf See damit vervielfacht. Mit Investitionen aus dem EU-Konjunkturpaket in Erneuerbare Energien auf See kann die EU ihre weltweite Führungsrolle in der Offshore-Windkraft ausbauen.“