Neue Allianz für Ernährungssicherheit in Afrika
Große Mehrheit setzt starkes Zeichen gegen Gentechnik und für nachhaltige Landwirtschaft
Der Initiativbericht zur „Neuen Allianz für Ernährungssicherheit“ ist heute von der großen Mehrheit der Abgeordneten des Europäischen Parlaments angenommen worden. Die Neue Allianz für Ernährungssicherheit ist eine von der EU mitfinanzierte öffentlich-private Partnerschaft, die private Investitionen in Afrika südlich der Sahara locken soll. Die 2012 gegründete Initiative ist von Seiten des ehemaligen UN-Sonderberichterstatters für das Recht auf Nahrung, Olivier De Schutter, kritisiert worden. Er bemängelt, dass die Neue Allianz durch die Förderung ressourcenintensiver agro-industrieller Landwirtschat das eigentliche Ziel, Hunger zu bekämpfen und das Leben der Bauern im ländlichen Afrika zu verbessern, untergräbt. Bäuerliche Familienbetriebe stellen mehr als 60 Prozent der Arbeitsplätze in den Ländern südlich der Sahara.
Dazu erklärt Maria Heubuch, Berichterstatterin für den Initiativbericht zur „Neuen Allianz für Ernährungssicherheit“ und entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion:
„Ich freue mich sehr über die große Unterstützung für eine nachhaltige Landwirtschaftspolitik der Europäischen Union in Afrika südlich der Sahara. Die öffentlich-private Partnerschaft soll Hunger und Mangelernährung bekämpfen, die Projekte führen aber auch zu Landraub und gefährden die Existenz von Kleinbauern. Es ist ein Skandal, dass sich auch EU-Unternehmen am Ausverkauf beteiligen. Multinationale Konzerne verdrängen mit Genpflanzen, Mineraldüngern und restriktiven Vorschriften für die Verwendung des Saatguts die traditionelle kleinbäuerliche Landwirtschaft.
Die EU-Kommission und die Bundesregierung sollten nur noch in nachhaltige Projekte investieren und lokale bäuerliche Betriebe fördern. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben mit ihrer Forderung, Gentechnik-Projekte nicht mehr mit Steuergeldern zu fördern, ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Landwirtschaft in Afrika südlich der Sahara gesetzt.“