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Presse­mitteilung |

EU-Parlament besiegelt Einigung auf Verringerung des Klimakillers im Energiesektor

Methan

 

Morgen (Mittwoch, 10. April) stimmen die Mitglieder des Europäischen Parlaments über die Einigung über die EU-Methanverordnung ab. Die Europäische Union erlässt mit dem neuen Gesetz erstmals bindende Maßnahmen zur Verringerung des bisher unregulierten Treibhausgases. Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas und wird auch bei der Öl- und Kohleförderung freigesetzt. Technisch ist die Vermeidung von Methanemissionen im Energiesektor problemlos möglich. Das Europäische Parlament hat erfolgreich das Verbot des routinemäßigen Ablassens und strenge Regeln für das Abfackeln von Methan durchgesetzt. Die Überprüfung und rasche Reparatur von Leckagen an Pipelines und undichten Ventilen wird verpflichtend und das neue Gesetz wird ab dem Jahr 2026 schrittweise auch für Importe von Gas, Öl und Kohle gelten. 

 

Jutta Paulus, Verhandlungsführerin des Europäischen Parlaments im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie, begrüßt die finale Annahme der EU-Methanverordnung:

„Die Europäische Union sagt dem Klimakiller Methan den Kampf an. Endlich gibt es strengere Regeln zur Verringerung des zweitwichtigsten Treibhausgases. Methanemissionen zu verringern ist nicht nur ein Gewinn für den Klimaschutz, sondern verbessert auch die Luftqualität und stärkt Europas Energiesouveränität. 

Dank der Ausweitung der neuen Regeln auf Importe fossiler Energieträger wie Kohle, Öl und Gas bringt die EU wichtige Schritte zur Erfüllung des Global Methane Pledge auf den Weg. Denn 80 Prozent der mit unserem Kohle- Öl- und Gasverbrauch einhergehenden Methanemissionen entstehen außerhalb der EU. Damit wird die neue EU-Methanverordnung zu einem der weitreichendsten Gesetze des Green Deals.”

 

Hintergrund

Über einen Zeitraum von 20 Jahren ist Methan 83 Mal klimaschädlicher als CO2 und aktuell für 24 Prozent der Erderhitzung verantwortlich. Laut Weltklimarat muss der Ausstoß von Methan zügig und wirksam reduziert werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Im Energiesektor können 75 Prozent der Methanemissionen ohne zusätzliche Kosten verringert werden, da das ansonsten verlorene Methan verkauft werden kann.  

Wenn alle Länder, aus denen die EU Kohle, Öl oder Gas importiert, die Vorgaben der Verordnung umsetzen, entsprechen die jährlich vermiedenen Treibhausgasemissionen ungefähr 400 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Zum Vergleich: Deutschland emittierte 2023 674 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der weltweiten Methanemissionen sind vom Menschen verursacht: Auf die Landwirtschaft entfallen bis zu 50 Prozent, ein Viertel auf die  Abfallwirtschaft, bis zu 30 Prozent auf den Energiesektor. In der Europäischen Union entfallen 53 Prozent auf die Landwirtschaft, 26 Prozent auf die Abfallwirtschaft und 19 Prozent auf den Energiesektor. Allein im Energiesektor in der EU beliefen sich die Methanemissionen im Jahr 2021 auf 3,1 Millionen Tonnen.

Über 100 Staaten haben sich auf Initiative der Europäischen Union mit dem Global Methane Pledge auf den UN-Klimakonferenzen 2021 und 2022 verpflichtet, bis zum Jahr 2030 die anthropogenen Methanemissionen um mindestens 30 Prozent zu reduzieren.

 

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Zuständige Abgeordnete

Jutta Paulus
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MdEP

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