Männer in Spitzenpositionen
Zitat von Terry Reintke und Sven Giegold
Die Spitzenpositionen bei der Europäischen Zentralbank, der Europäischen Bankenaufsicht und im Einheitlichen Abwicklungsausschuss der Europäischen Bankenunion gehen ausschließlich an Männer, hat die Mehrheit der Abgeordneten des Europäischen Parlaments soeben entschieden. Die Grünen/EFA-Fraktion stimmte gegen alle drei Bewerber und hatte vorab beantragt, die Abstimmung zu verschieben, was eine Mehrheit aus Christdemokraten und Sozialdemokraten verhinderte.
Terry Reintke, frauenpolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion, kommentiert:
„Es ist nicht akzeptabel, dass die Mär der wenigen qualifizierten Frauen noch immer dafür herhalten muss, dass Männer beim Wettstreit um Führungspositionen das Rennen unter sich ausmachen. Sozialdemokraten und Christdemokraten haben es heute wieder mal versäumt, glaubwürdig für mehr Frauenförderung einzutreten. Wir fordern ein Ende der Lippenbekenntnisse und klare Vorschläge der Europäischen Kommission für mehr Frauen in den Toppositionen der Europäischen Union.“
Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, kommentiert:
„Der Kampf um Gleichberechtigung dauert für die Sozialdemokraten und Christdemokraten bis zum Weltfrauentag, heute unterstützen sie wieder Herrenrunden in der Chefetage. Jean-Claude Juncker versteckt sich hinter formal eingehaltenen Regeln im Auswahlverfahren. Wir werden bei allen neuen Nominierungsverfahren weiterhin darauf drängen, dass mehr Frauen in Toppositionen zur Leitlinie im Handeln des Europäischen Parlaments wird. Die Zeit folgenloser Sonntagsreden muss endlich vorbei sein.”
- EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte die Vergabe der Spitzenposten in einem Brief an den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Antonio Tajani, verteidigt.
- Brief von Antonio Tajani an Jean-Claude Juncker