Jugendgarantie
Für Versäumnisse im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit zahlen alle den Preis
Heute hat das Parlament im Plenum eine Aussprache zur Umsetzung der Jugendgarantie mit Sozialkommissar Andor und der die griechische Ratspräsidentschaft angesetzt. Die Jugendgarantie war vom Parlament vorgeschlagen und vom Rat im April 2013 beschlossen worden. Dazu sagt Elisabeth Schroedter, Vize-Präsidentin des Beschäftigungsausschusses für die Grüne/EFA-Fraktion:
„Erst 19 Mitgliedstaaten haben ihre Selbstverpflichtung erfüllt und einen Umsetzungsplan für die Jugendgarantie beschlossen. Was ist mit den anderen? Manche Mitgliedstaaten, wie Deutschland rühmen sich mit ihrer vergleichbar geringen Jugendarbeitslosenquote. Schaut man sich die Zahlen aber genauer an, sieht man, dass auch in einigen Regionen in Deutschland die Arbeitslosenrate der unter 25-Jährigen doppelt so hoch ist wie die durchschnittliche Arbeitslosigkeit. Jugendliche sind arbeitslos, obwohl Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Sie haben die Schule abgebrochen. Denn die ungleichen Chancen in deutschen Bildungssystemen entmutigen viele Schüler/innen auf ihrem Weg zum Schulabschluss. So beginnt für diese Jugendlichen schon früh der Abstieg in die Arbeitslosigkeit. Die Jugendgarantie gilt für alle Jugendlichen in der EU. Ich fordere die Kommission auf, bei den säumigen Mitgliedstaaten Druck zu machen. Denn Versäumnisse in der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit sind teuer und alle in der EU zahlen dafür den Preis.
Schockiert war ich heute von Kommissar Andor zu hören, dass einige Mitgliedsstaaten, den von uns Grünen vorgeschlagenen Qualitätsrahmen für Praktika blockieren. Das ist ein Schlag ins Gesicht für die jungen Menschen in der EU, die sich mühen, einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden. Wir brauchen schnell EU-Mindeststandards für Praktika, damit Jugendliche in ihrer Not nicht weiter als Billiglohnkräfte ausgenutzt werden können.“