Jugendbeschäftigung
Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorbei - EU muss dem Skandal der Jugendarbeitslosigkeit ein Ende bereiten
Das Europäische Parlament hat heute in einer Resolution eine energische Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in der EU gefordert. Dazu erklärt Terry Reintke, sozialpolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im europäischen Parlament:
"Die EU muss dem Skandal der Massenarbeitslosigkeit unter Jugendlichen in Europa endlich ein Ende bereiten. Die Finanzkrise und die daraus resultierende Sparpolitik hat die Jugendarbeitslosenquote in einigen Ländern wie Griechenland und Spanien auf weit über 50 % hinaufschnellen lassen. Europaweit sind über 5,3 Millionen Jugendliche ohne Arbeit. Wird nicht schnell gehandelt, läuft Europa Gefahr, eine verlorene Generation heranwachsen zu sehen.
Das Europäische Parlament hat heute zu energischen Maßnahmen im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit aufgerufen. Die Zeit der Lippenbekenntnisse ist vorbei. Der brutale Sparkurs muss beendet und es muss wieder in Beschäftigung und soziale Sicherheit vor allem für junge Menschen investiert werden.
Wir fordern, dass die schon vor über einem Jahr beschlossene Jugendgarantie endlich in allen Mitgliedsstaaten umgesetzt werden muss. Jedem arbeitslosen Jugendlichen soll innerhalb von 4 Monaten ein Job oder ein Ausbildungsangebot unterbreitet werden. Aber wir brauchen auch europaweite soziale Mindeststandards für die Umsetzung der Jugendgarantie, die die Qualität von Ausbildungsstellen, angemessene Löhne für junge Menschen und den Zugang zu Arbeitsvermittlungsstellen betreffen.
Außerdem müssen die EU und ihre Mitgliedsstaaten auch mehr Geld in die Hand nehmen. Die derzeit für die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen vorgesehenen 6 Milliarden Euro sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Bei der spätestens für 2016 vorgesehenen Überprüfung des Mehrjährigen Finanzrahmens 2014-2020 müssen diese Mittel deutlich erhöht werden. Nur so können wir jungen Menschen in der Europäischen Union endlich wieder eine Perspektive geben."