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Presse­mitteilung |

2. Jahrestag Fukushima

die Katastrophe geht weiter

Zum 2. Jahrestag der Reaktorkatastrophe in Fukushima veröffentlichte Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europäischen Parlament, einen Blog (1), in dem sie die Verharmlosung der Folgen von Fukushima durch die japanische Regierung und Industrie in den betroffenen Regionen scharf kritisiert. Bürgermeister, die die offiziellen Werte überprüfen lassen, sagen aus, dass Strahlenmessungen manipuliert würden. Harms schreibt, dass "mit dem 11. März 2011, three-eleven wie die Japaner selber sagen, nicht nur in Japan der Glaube zerbrochen ist, dass die Folgen eines großen Atomunfalls kontrollierbar sind." Die Kosten der Atomkatastrophe werden auf zwischen 250 und 500 Milliarden Dollar geschätzt, Tendenz steigend. 

Die Propaganda der Atomindustrie, trotz Fukushima stünde eine Renaissance der Atomindustrie bevor, entbehre jeder Grundlage, erklärt Harms. "Auch ehrgeizige Ankündigungen von AKW-Neubauten in China, Russland, Großbritannien oder im Iran sind mehr Propaganda als durchfinanzierte Programme. Explodierende Kosten und technische Probleme auf den wenigen nuklearen Baustellen weltweit zeigen, dass auch diese Länder den Niedergang der Atomenergie nicht aufhalten können. Wie schnell und konsequent der Ausstieg global ablaufen wird, ist offen", schreibt Harms. 

In ihrem Blog kritisiert Harms auch den deutschen Energiekommissar Günter Oettinger: "Statt die Energiewende zu europäisieren, mahnt Oettinger vor den Kosten. Er malt das Horrorgemälde der Deindustrialisierung Europas durch Atomausstieg und Klimaschutz. Mit erfahrenen Nuklearhaudegen in seinen Diensten will er das atomare Zeitalter verlängern. Sein Europäischer Stresstest schafft nicht Sicherheit, sondern Alibi und Begründung für Laufzeitverlängerung von alten Atomkraftwerken. Die versprochene Verschärfung der atomaren Sicherheitsstandards der EU wird von der Industrie blockiert." Harms wirft Oettinger vor, die Meinung der europäischen Bürgerinnen und Bürger zu ignorieren: "Als im letzten Jahr eine Volksbefragung in Litauen mit einem klaren Nein zur Atomkraft endete, empfahl Günter Oettinger postwendend der Regierung in Vilnius, nicht auf die Bürger zu hören." 

Abschließend fordert Harms einen konsequenten Politikwechsel. "Die Europäische Energiewende wäre vorteilhaft für Sicherheit, Versorgung, Wirtschaft und Klima. Der gemeinsame Aufbruch in das Zeitalter der Erneuerbaren und der Effizienz wird von der Mehrheit der Europäer nicht erst seit Fukushima gewollt. Neues Ansehen für Europäische Politik wäre garantiert, wenn die Politik bereit wäre aus Fehlern zu lernen. Anders als nach Tschernobyl sind die notwendige Technik und das Wissen vorhanden." 

(1) Den vollständigen Text des Blogs von Rebecca Harms finden Sie auf: http://www.rebecca-harms.de/index.php/lesen/fukushima-die-katastrophe-geht-weiter-28658

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