Grünen/EFA begrüßen Vorschlag für mehr Tierschutz
Die Europäische Kommission hat heute (Donnerstag, 7. Dezember) einen Vorschlag zur Überarbeitung der Tiertransportvorschriften vorgestellt. Die Reform stützt sich unter anderem auf den Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses zu Tiertransporten, der im Europäischen Parlament im Januar 2022 verabschiedet wurde. Der Vorschlag fordert kürzere Transportzeiten für Schlachttiere sowie ein Transportverbot für Kälber unter fünf Wochen sowie, lässt aber Luft nach oben für Verbesserungen in Bezug auf Schiffstransporte, Exporte in Drittstaaten und die langen Übergangszeiten bis zum Inkrafttreten der neuen Regeln.
Thomas Waitz, Grünen/EFA-Mitglied und Mitglied im ehemaligen Untersuchungsausschuss zu Tiertransport, kommentiert:
„Jede Verbesserung bedeutet weniger Tierleid, aber Tierschutz darf nicht an den europäischen Grenzen Halt machen. Die vorgeschlagenen Reformen sind das Resultat jahrelanger Aufdeckungsarbeit der Grünen/EFA, Tierschutzorganisationen, Bürgerinnen und Bürgern. Seit langem fordern die Grünen/EFA eine Überarbeitung der EU-Gesetze zu Tiertransporten, kürzere Transportzeiten sind dafür essentiell. Für mehr Ambition besonders bei Maximaltransportzeiten für Schiffstransporte, bei Exporten in Drittstaaten und den viel zu langen Übergangsfristen muss noch gekämpft werden. Schiffstransportzeiten in Zukunft uneingeschränkt beizubehalten lässt einen bitteren Nachgeschmack. In den kommenden Verhandlungen im EU-Parlament werden wir Grünen/EFA uns weiterhin stark für den Tierschutz einsetzen.”
Hintergrund:
Im Mai 2020 kündigte die Europäische Kommission in der Farm-to-Fork-Strategie an, dass sie im Jahr 2023 mehrere Vorschläge zum Tierschutz vorlegen will. Das EU-Tierschutzpaket wurde für Herbst 2023 erwartet und auch Neuerungen in den Bereichen Tierhaltung, Schlachtung und Tierwohlkennzeichnung bringen sollen, wurde aber, abgesehen vom Tiertransport, von der EU-Kommission auf Eis gelegt. Von September 2020 bis Dezember 2021 hat das Europäische Parlament einen Untersuchungsausschuss eingerichtet, der mögliche Verstöße gegen die Tiertransport-Verordnung untersucht hat.
Die Grünen/EFA fordern eine maximale Transportzeit von 8 Stunden für alle Tiere und strengere Temperaturanforderungen. Unabgesetzte Tiere oder hochträchtige Tiere sollen nicht mehr transportiert werden dürfen. Exporte in Drittländer, bei denen die EU-Tierschutzstandards nicht eingehalten werden, müssen verboten werden.