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Presse­mitteilung |

Zulassung der Gen-Kartoffel Amflora

Schlag ins Gesicht der Verbraucher und der Kartoffelbranche

Zur Zulassung der Gentechnik-Kartoffel Amflora durch Gesundheits-Kommissar John Dalli erklärt Martin Häusling, Abgeordneter der Grünen im EU-Agrarausschuss:

"Kaum drei Wochen im Amt knickt EU-Gesundheitskommissar John Dalli vor dem deutschen Chemiekonzern BASF ein und peitscht die erste Zulassung für den Anbau einer Gentechnikpflanze seit 12 Jahren durch. Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Bürger in Europa, von denen 70 Prozent Gentechnik im Essen ablehnen.

Niemand in Europa braucht die Amflora. Sie ist überflüssig, da es schon Kartoffeln mit der gleichen Eigenschaft gibt, ganz ohne Gentechnik. Zugleich ist die Zulassung fahrlässig. Ausgerechnet ein Gesundheits-Kommissar ignoriert die Warnungen der Weltgesundheits-Organisation (WHO) und erlaubt den Anbau und Verzehr einer Pflanze, die eine Resistenz gegen zentrale Antibiotika im Kampf gegen die Tuberkulose enthält. Damit stellt der europäische Gesundheitskommissar Dalli die Interessen eines Unternehmens an einer Kartoffel für industrielle Verwertung höher als das Menschenrecht auf Gesundheit.

Dalli brüskiert auch das Europäische Parlament. Erst gestern hatte er sich mit den Fachpolitikern zum ersten Austausch über die Gentechnik getroffen. Die ablehnende Haltung der Abgeordneten gegenüber raschen Zulassungen der Gentechnik-Pflanzen interessierte Dalli aber gar nicht mehr, da er längst die Zulassung für Amflora in die Wege geleitet hatte.

Keinen Gedanken verschwendet der Kommissar an die Folgen für die Kartoffelindustrie. Das ist umso gravierender, da die zuständige Fachbehörde EFSA selbst einräumt, dass die Lebensmittelbranche mit Kontaminationen durch den Anbau und die Weiterverarbeitung zu rechnen hat. Bislang ist die Kartoffelbranche in ganz Europa garantiert gentechnikfrei. Nun kommen auf die Kartoffelhersteller erhebliche Zusatzkosten für Tests, Kontrollen und Voruntersuchungen zu. Erfahrungen aus dem Ökolandbau dürften die Markenhersteller aufschrecken: bis zu sieben Prozent vom Ladenpreis wenden dort Unternehmen auf, um sicherzustellen, dass keine Gentechnik in ihren Produkten ist."

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