G8-Gipfel
Entwicklungsländer fallen gelassen
Zum Ergebnis des G8-Gipfels in Kanada erklärt die Grüne Europaabgeordnete Ska Keller, Mitglied im Entwicklungsausschuss:
"Die Industrienationen haben nicht viel erreicht in Huntsville (Muskoka). Im Gegenteil - sie drehen die Uhr zurück, indem sie die vor fünf Jahren in Gleneagles öffentlichkeitswirksam versprochenen Zusagen an die Entwicklungsländer fallen lassen. Über ein Drittel der bis 2010 versprochenen Mittel stehen noch aus. Statt die Millenniumsziele anzupacken, werden die Armen der Welt mit Almosen abgespeist. So wollen die G8-Staaten für die Bekämpfung der Müttersterblichkeit nur einen Bruchteil der nötigen zusätzlichen Mittel bereitstellen.
Die deutsche Bundesregierung geht bei den Kürzungen mit großen Schritten voran. Bundeskanzlerin Merkel tauchte mit leeren Händen bei dem Gipfel auf. Die wenigen Zusagen sind meistens nur Umschichtungen. Besonders skandalös ist, dass die Bundesregierung auch bei der Klimafinanzierung trickst. Entgegen vorheriger Versprechen soll die Finanzierung nicht zusätzlich sein, sondern wird durch Buchungstricks erreicht. Die Überwindung der weltweiten Armut und die Bekämpfung des Klimawandels rücken in weite Ferne."