Fischereipolitik braucht gemeinsame EU-weite Regeln
Fischereipolitik
Die Mehrheit der Abgeordneten des Europäischen Parlaments ist heute (Dienstag, 16. Januar) der Linie der Grünen-Fraktion gefolgt und lehnt Elektrofischerei ab. Dabei werden Schleppnetze mit einem elektronischen Impuls versehen, der den Fang insbesondere von Fischen wie Scholle oder Flunder erleichtert. Der gesamte Bericht zum Vorschlag der Europäischen Kommission für die Überarbeitung der Verordnung über technische Maßnahmen für die Erhaltung der Fischereiressourcen und den Schutz von Meeresökosystemen wurde angenommen. Die Grünen-Fraktion stimmte gegen den Bericht, weil gemeinsame EU-weit geltende Ziele und Standards fehlen. Die Verordnung soll den rechtlichen Rahmen für Fischfang regeln und Fangmethoden wie Elektrofischerei verbieten. Nächster Schritt sind die Verhandlungen mit dem Rat und der Europäischen Kommission („Trilog“).
Rebecca Harms, umweltpolitische Sprecherin, kommentiert:
„Die Elektrofischerei verkauft eine zerstörerische Fangmethode als Schonung von Meeresumwelt und Klima. Sie ist brutal, bedroht kleine Fischereibetriebe in ihrer Existenz und führt zu Überfischung. Es ist deshalb gut, dass sich eine Mehrheit der Abgeordneten dagegen ausgesprochen hat.
Wir Grüne haben dennoch gegen den Bericht gestimmt, da gemeinsame Zielsetzungen und Regeln fehlen. Es ist nicht sinnvoll, wenn die Bedingungen für die Fischerei davon abhängen, ob in der Nordsee oder im Atlantik gefischt wird.
Die Europäische Kommission sollte den Vorschlag zurückziehen. Die heute angenommene Position des Europäischen Parlaments ist ein massiver Rückschritt hinter die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik.“