Hormonverändernde Stoffe: EU-Kommission muss tickende Zeitbombe entschärfen
Zitat von Martin Häusling
Das Europäische Parlament will keine hormonverändernden Stoffe wie Bisphenol A in Lebensmittelverpackungen, Kosmetika und Spielzeug. In ihrer heute angenommenen Resolution fordern die Abgeordneten die Europäische Kommission auf, die Chemikalien zu verbieten und folgen einer Forderung der Grünen/EFA-Fraktion. Die Europäische Kommission kündigte im November 2018 in ihrer Kommunikation „Für einen umfassenden Rahmen der Europäischen Union für endokrine Disruptoren“ eine Minimierung der gesundheitlichen Belastung durch hormonverändernde Stoffe an, ohne einen Aktionsplan vorzulegen. Die Lebensmittelindustrie verwendet die Umwelthormone für Innenbeschichtungen von Konservendosen und Deckeldichtungen sowie für Plastikverpackungen.
Martin Häusling, umweltpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion, kommentiert:
„Hormonschädliche Chemikalien sind ein massives Gesundheitsrisiko. Die Europäische Kommission muss die tickende Zeitbombe entschärfen, giftige Chemikalien-Cocktails verhindern und hormonverändernde Stoffe in Lebensmittelverpackungen, Spielzeug und Kosmetika verbieten. Maßgeblich für die Europäische Kommission darf nicht der Profit der Chemieindustrie sein, im Mittelpunkt müssen die Verbraucher stehen.“
Hintergrund
Die Chemikalien können den Hormonhaushalt massiv schädigen, Unfruchtbarkeit, Diabetes und hormonell bedingte Krebsarten verursachen und zu Lern- und Verhaltensstörungen bei Kindern führen. Bei hormonverändernden Stoffen ist nicht die Dosis entscheidend, sondern der Zeitpunkt des Kontakts. Besonders gefährdet sind Föten, Babys, Kleinkinder und Teenager