Großer Schritt gegen das Bienensterben
Neonikotinoide
Drei Pestizide der Gruppe Neonikotinoide dürfen zukünftig nicht mehr im Freiland eingesetzt werden, wie die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten heute im so genannten „Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel“ beschloss. Deutschland stimmte für den Vorschlag der Europäischen Kommission, die Neonikotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam zu verbieten. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA („European Food Safety Authority“) schätzt die Neonikotinoide als gefährlich für Bienen ein. Auf Initiative der Grünen/EFA-Fraktion forderten 87 Abgeordnete des Europäischen Parlaments die Europäische Kommission in einem fraktionsübergreifenden Brief auf, die EU-Mitgliedstaaten vom Verbot zu überzeugen.
Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion und Mitglied im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, kommentiert:
„Das ist ein großer Schritt gegen das Bienensterben und für die Biodiversität. Ich begrüße, dass die EU-Regierungen aufwachen und die Hochrisikopestizide vom Acker verbannen.
Die Bienenkiller sollten auch raus aus den Gewächshäusern, Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner muss sich für ein EU-weites Komplettverbot einsetzen und Ausnahmen für die Agrarlobby einen Riegel vorschieben.“
Maria Heubuch, stellvertretendes Mitglied der Grünen/EFA-Fraktion im Sonderausschuss für die Zulassung von Pestiziden (PEST, „Special Committee on the Union’s authorisation procedure for pesticides”), ergänzt:
„Die erdrückende Beweislage und der Druck der Zivilgesellschaft zeigen ihre Wirkung. Weitere Pestizide müssen vom Markt, Alternativen gibt es.
Ich werde mich im Sonderausschuss für die Zulassung von Pestiziden dafür einsetzen, dass künftig das Vorsorgeprinzip früher angewendet wird und nicht erst, wenn drei Viertel der Insekten verschwunden sind. Es sind noch zu viele Pestizide auf dem Markt, bei denen es massive Lücken in der Risikobewertung gibt.“