Umweltausschuss will grünere Landwirtschaftspolitik
GAP-Reform
Die Abgeordneten des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments stimmten heute über die Reform der Europäischen Landwirtschaftspolitik ab und fordern eine deutlich grünere Politik, als die Europäische Kommission sie vorschlägt.
Martin Häusling, Schattenberichterstatter der Grünen/EFA-Fraktion im Landwirtschaftsausschuss für den Verordnungsvorschlag zu den so genannten „strategischen Plänen" der EU-Mitgliedstaaten und stellvertretendes Mitglied im Umweltausschuss, kommentiert:
„Die Abgeordneten des Umweltausschusses wollen eine deutlich grünere Gemeinsame Europäische Landwirtschaftspolitik. Eine nachhaltige europäische Landwirtschaftspolitik muss die Landwirte belohnen, die Artenvielfalt, Klima und Böden schützen. Der Umweltausschuss sagt nein zu einer Landwirtschaftspolitik, die blind nach Größe bezahlt, die Ausbeutung der Böden fördert und die Umwelt zerstört. Die Abgeordneten des Landwirtschaftsausschusses sind aufgefordert, bei ihrer Abstimmung über die Reform der Europäischen Landwirtschaftspolitik nicht vor den Wünschen der Agroindustrie einzuknicken.“
Die Stellungnahme des Umweltausschusses zur GAP-Reform:
Die Ziele, die die EU-Mitgliedstaaten bei der Umsetzung ihrer strategischen Pläne für die Gemeinsame Europäische Ladwirtschaftspolitik erreichen müssen, wurden erheblich verstärkt:
- Die Erzeugung von Biokraftstoffen wurde als Ziel gestrichen
- Schwerpunkt Bodenqualität
- Reduzierung von Pestiziden
- Eindämmung des Verlusts der Artenvielfalt
Verbesserte und zusätzliche Indikatoren zur Messung der Zielerreichung:
- Schutz der Böden, mehr lokale Produktion, weniger Pestizide, Bindung von Tierhaltung Fläche
Strengere und verbesserte Konditionalität, die für alle Landwirte gilt:
- Schutz von Dauergrünland
- Vorgeschriebene Brache von sieben Prozent
- Mindestens vierjährige Fruchtfolge einschließlich Leguminosen
Geld für Umwelt und Klima:
- Umweltausschuss will Bindung von mindestens 40 Prozent an Umweltzwecke im Rahmen der ländlichen Entwicklung, mindestens 30 Prozent für Ökosysteme