Energieeffizienz von Gebäuden

Das Europaparlament hat heute neue Regelungen im Bereich der Energieeffizienz von Gebäuden beschlossen. Claude Turmes, energiepolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament, erklärt dazu:

"Das heutige Votum bringt uns einen wesentlichen Schritt weiter. Das Niedrigstenergiehaus wird bei neuen Gebäuden ab 2020 zum Standard. Im öffentlichen Bereich gilt diese Regel schon ab 2018. Dies ist ein Durchbruch nach langen Diskussionen. Doch es bleibt viel zu tun: Die neuen Regeln werden nur bei neuen Gebäuden den Niedrigstenergiewert vorschreiben. Bei den bestehenden Gebäuden, die zu einem Großteil der Emissionen beitragen, besteht weiterhin Handlungsbedarf.

Die EU-Kommission hat zu Recht darauf hingewiesen, dass im Bereich der bestehenden Gebäude ein massives Einsparpotential besteht und damit hier ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann: Immerhin sind Gebäude für 36 Prozent der Treibhausgas-Emissionen der EU verantwortlich. Wer in die Renovierung der alten Gebäudesubstanz investiert, leistet nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern schafft im wichtigsten europäischen Beschäftigungssektor der EU neue Arbeitsplätze (laut EU-Kommission bis zu 450 000), reduziert zudem die Energieabhängigkeit der EU und die Energiekosten.

Die EU-Kommission sollte bis zum Ende des Jahres eine EU-Strategie zum Gebäudebereich ausarbeiten, die ein Teil des anstehenden EU-Energieeffizienz-Aktionsplanes werden sollte. Ziel dieser Strategie sollte es sein, nationale Regierungen bei der Umsetzung der neuen Effizienz-Regeln zu unterstützen, neue Finanzinstrumente bereitzustellen, die bei der Finanzierung der großflächigen Renovierungen alter Gebäudesubstanz helfen und mehr Forschung und Entwicklung im Bereich der Energieeffizienz von alten und neuen Gebäuden anzustoßen. Darüber hinaus sollten die EU-Sozialpartner aufgefordert werden, sich gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Produktivität im europäischen Gebäudesektor einzusetzen."