Dritter Jahrestag Fukushima
Grüne fordern Internationale Task Force
Zum dritten Jahrestag der Katastrophe von Fukushima am 11. März erklärt Rebecca Harms, Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im europäischen Parlament:
"Der dritte Jahrestag von Fukushima muss Anlass sein, genauer nach Japan und in die Katastrophenregion zu schauen. Bis heute scheitern der Atomkonzern Tepo und die japanische Regierung daran, die Folgen der atomaren Katastrophe unter Kontrolle zu bekommen. Die Schwächen des Managements werden immer wieder deutlich, durch die großen Leckagen der Tanks, in denen hochradioaktives Kühlwasser lagert. Die Menge des radioaktiven Caesiums im Keller der Reaktorgebäude wird auf das 1,5fache der Menge geschätzt, die bei der Tschernobylkatastrophe freigesetzt wurde. Zu den Aufräumarbeiten werden bis heute viele nichtausgebildete Hilfsarbeiter herangezogen. Mafiöse Strukturen und erzwungene Einsätze in Verbindung mit sehr hohen zulässigen Strahlendosen kennzeichnen ein verantwortungsloses Vorgehen bis heute. Die Gesundheitsfolgen werden erheblich sein. Das Minimierungsgebot wird offenbar missachtet.
Die Menschen, die in der Nähe des Sperrgebietes rund um die Ruinen von Fukushima leben, sind ebenfalls einer großen Gefahr ausgesetzt. Die Grenzwerte für ihre Belastung sind heute so hoch wie früher die für Arbeiter in den heißen Bereichen von Atomanlagen. Nicht der Gesundheitsschutz bestimmt diese Grenzwerte. Sie sind so gesetzt worden, damit nicht mehr Menschen evakuiert und mehr Schadensersatz fällig wird. Auch für die Bevölkerung in der Region Fukushima muss mit schwerwiegenden Gesundheitsfolgen gerechnet werden.
Die Internationale Gemeinschaft sieht tatenlos zu wie durch das Missmanagement in Fukushima die Folgen für Menschen und Umwelt vergrößert werden. Die Internationale Atomenergie Organisation (IAEO) und die Weltgesundheitsorganisation wollen vermeiden, dass durch offensive Einmischung die Interessen der Atomindustrie weltweit beschädigt werden. Wir fordern weiter, dass eine Internationale Task Force Fukushima die besten Experten versammelt um vor Ort das Katastrophenmanagement nach bestem Stand von Wissenschaft und Technik zu gewährleisten."
Eine Studie zur Situation in Fukushima drei Jahre nach der Katastrophe finden Sie hier: