Schwacher Euro 7-Vorschlag riskiert jahrzehntelangen Schaden für Gesundheit und Umwelt
Euro 7
Die Europäische Kommission hat soeben (Donnerstag, 10. November) ihren Vorschlag für die Abgasnorm Euro 7 als Teil des Green Deals vorgelegt. Der Vorschlag wurde bereits im vergangenen Jahr erwartet. Der Vorschlag ist jedoch weder mit den Empfehlungen des Gremiums von Expertinnen und Experten konform, noch mit dem Green Deal und den technologischen Fortschritten der Automobilindustrie. Die Grünen/EFA-Fraktion kritisiert den Vorschlag als zu schwach, um weitere Schäden für die Gesundheit der EU-Bürgerinnen und Bürger und die Umwelt zu minimieren. Obwohl die Emissionsnormen für Lkw angehoben wurden, bleiben die Normen für Pkw auf dem Stand von Euro 6 (von 2012).
Michael Bloss, stellvertretendes Grünen/EFA Mitglied im Umweltausschuss, kommentiert:
„Die EU-Kommission knickt mal wieder vor der Auto-Lobby ein. Mit zweijähriger Verspätung legt die EU-Kommission eine Reform der Abgasnormen vor, die ihre eigenen Umweltziele und die Empfehlungen des eigenen Gremiums von Expertinnen und Experten ignoriert. Mit laxen Vorschriften nimmt die EU-Kommission in Kauf, dass 100 Millionen umweltschädliche Autos auf unseren Straßen fahren. Die Grünen/EFA drängen auf strenge Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung im Einklang mit dem Green Deal, um Gesundheit und Umwelt zu schützen.
Bisher konnte die Europäische Union sich einen Vorsprung durch Technik sichern, aber mit diesem unambitionierten Vorschlag macht die EU-Kommission den Weg frei für schmutzige Autos. Der Vorschlag ist ein weiterer Rückschlag für die Modernisierung des Automobilstandorts in der EU. Die EU kann nicht weltführend sein, wenn die EU-Kommission sich weigert, die fast zehn Jahre alten Vorschriften für Autoemissionen ernsthaft zu verschärfen.”