Klonfleisch
Kniefall vor der US-Agrarlobby
Als Kniefall vor den Interessen US-amerikanischer Agrarkonzerne bezeichnet der Europaabgeordnete und agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA, Martin Häusling, die Vorschläge von EU-Gesundheitskommissar Toni Borg zum Umgang mit Klontieren und Klonfleisch in Europa:
„Das von Borg vorgeschlagene Verbot des Klonens von Nutztieren ist zwar ein richtiger Schritt. Er bleibt allerdings auf halben Weg stehen, denn er löst das hinter dem Klonen stehende Problem nur zu einem ganz geringen Teil.
Dass Borgs Vorschlag die Kennzeichnung der von Klon-Nachkommen stammenden Produkte nicht beinhaltet, ist nicht hinnehmbar. Seine Begründung, dies sei aus Kostengründen nicht darstellbar, geht fehl. Der Verbraucher in Europa hat ein Recht darauf, zu erfahren, was man ihm vorsetzt. Diese beabsichtigte Unterwanderung des Lebensmittelmarktes mit Fleisch aus Klonlaboren widerspricht dem Verbraucherschutz, wie er in Europa etabliert ist.
Die Vorschläge der EU-Kommission tragen die Handschrift US-amerikanischer Konzern-Interessen. Sie liefern einen Vorgeschmack und geben klare Hinweise darauf, wie heftig sich die Konzernbrille der US-Verhandlungsführer innerhalb der Gespräche für ein transatlantisches Freihandelsabkommen durchsetzt. Europa macht sich hübsch mit solchen Regelungen und räumt in vorauseilendem Gehorsam schon mal Handelshemmnisse aus dem Weg.“