Brände in Textilfabriken in Bangladesh
Keine Billigproduktion auf Kosten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern
Das Europäische Parlament hat heute mit einer Resolution auf die Brände in zwei Textilfabriken in Bangladesh im November 2012 reagiert. Bei den Unglücken in den Fabriken, die auch für C&A und kik produziert haben, sind über 100 Arbeiterinnen und Arbeiter zu Tode gekommen. Die Feuer entstanden durch billige, nicht isolierte Kabel. Fehlende Sicherheitsmaßnahmen sind für die gravierenden Folgen des Brandes verantwortlich. Das Europäische Parlament fordert nun die Regierungen und Unternehmen auf, dafür zu sorgen, dass Gesundheits- und Sicherheitsstandards in Zukunft eingehalten werden. Elisabeth Schroedter, Vizepräsidentin des Beschäftigungs- und Sozialausschusses sagt dazu:
"Der Wettbewerb um billige Produktion auf Kosten des Arbeitsschutzes hat 112 Menschen das Leben gekostet. Es darf sich nicht wiederholen, dass der Marktvorteil mit tödlichem Risiko erkauft wird. Deshalb haben wir heute in unserer Resolution die Mitgliedstaaten und die Kommission aufgefordert, sich stärker für die Einhaltung von Gesundheits- und Sicherheitsstandards zu engagieren. Die Standards der Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IOA) müssen Voraussetzung für Handelsbeziehungen und Entwicklungspolitik werden. Die EU Mitgliedsstaaten müssen mit guten Beispiel vorangehen und die Konventionen der IOA ratifizieren.
Viele deutsche Unternehmen stellen die soziale Unternehmensverantwortung als Markenzeichen heraus. Glaubwürdig ist das jedoch nur, wenn die soziale Unternehmensverantwortung auf die Produkte ausgeweitet wird, die nicht in eigenen Fabriken, aber für die Unternehmen hergestellt werden. Soziale Unternehmensverantwortung heißt für uns auch, dass Unternehmen sich freiwillig unabhängigen Kontrollen stellen und auf dieser Grundlage mit einem Label belegen, dass bei der Produktion von Textilien internationale Sicherheits- und Gesundheitsstandards eingehalten wurden.“