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Presse­mitteilung |

Agrokraftstoffe und Klimaschutz

Neue Regeln verlängern Probleme mit Agrokraftstoffen

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat an diesem Dienstag einem Kompromiss für neue Regeln für Agrokaftstoffe zugestimmt. Die neuen Bestimmungen sollten die negativen Folgen der Nutzung von Anbauflächen für Kraftstoff mindern (1). Der agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament, Martin Häusling, bezweifelt das: 

"Dieser Kompromiss zwischen EU-Parlament und den Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten bringt keine Verbesserung für den Umgang mit Agrokraftstoffen. Schon lange ist klar, dass die angeblich klimaschützende Wirkung dieser Kraftstoffe eine Fata Morgana ist. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Agrokraftstoffe das Klima sogar mehr belasten können als fossile Kraftstoffe. Wir brauchen deshalb eine komplett neue Bewertung der Agrokraftstoffe. Die Chance auf eine verantwortliche Politik für Agrokraftstoffe hat die Mehrheit im Umweltausschuss heute verspielt.

Die Deckelung der Förderung von Agrokraftstoffen bei sieben Prozent reicht nicht aus. Die enorme Förderung von Agrokraftstoffen hat mit zur Zerstörung von Regenwald geführt. Die großzügige Deckelung wird diesen Raubbau weiter fördern. Außerdem wurden die indirekten Landnutzungsänderungen nicht in die Nachhaltigkeitsbilanz für die Förderung der Kraftstoffe einbezogen. Dies ist höchst bedauerlich.   

Was dem Klima wirklich helfen würde, wäre eine vollständige Überarbeitung unserer Verkehrs- und Mobilitätskonzepte. Nur wenn weniger Kraftstoff verbraucht wird, haben wir eine Chance auf einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen und effektiven Klimaschutz."

(1) Dabei geht es vor allem um die Berücksichtigung von sogenannten indirekten Landnutzungsänderungen. Darunter versteht man die Verdrängung von Nahrungspflanzen durch Pflanzen für Agrokraftstoffe. Sie werden zwar auf Flächen angebaut, die als nachhaltig zertifiziert sind. Durch die Verdrängen müssen aber Wald- oder Brachflächen in Ackerland umgewandelt werden. Dies bedingt enorme zusätzliche CO2-Emissionen.

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Zuständige Abgeordnete

Martin Häusling
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MdEP

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