Belgische Reaktoren werden nicht wieder angefahren
Altmaier und Oettinger müssen in Belgien auf Transparenz drängen
Die belgische Atomaufsicht hat entschieden, die derzeit abgeschalteten Reaktoren Doel 3 und Tihange 2 noch nicht wieder anfahren zu lassen. Zu den Mängeln des Stahls der Reaktordruckbehälter hatte die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament, Rebecca Harms, letzte Woche ein Gutachten vorgestellt, das in Belgien viel Aufmerksamkeit findet. Harms forderte die belgischen Behörden auf, den Fragenkatalog der Materialexpertin Expertin Dr. Ilse Tweer zu beantworten und zumindest solange das Wiederanfahren in Doel und Tihange nicht zuzulassen:
"Die belgische Atomaufsicht hat gestern richtig entschieden: die rissigen AKWs dürfen auf keinen Fall wieder angefahren werden, solange nicht zweifelsfrei geklärt ist, wann und wodurch die Defekte im Stahl entstanden sind und ob diese sich im Betrieb unter Umständen vergrößern. Die Situation in Belgien ist leider weiter geprägt von Intransparenz. Zur Beurteilung der Lage müssen Dokumentationen und Prüfberichte lückenlos veröffentlicht werden. Bisher sind wesentliche Dokumente nicht zugänglich. Ich setze darauf, dass Umweltminister Peter Altmaier und Energiekommissar Günter Oettinger dafür sorgen, dass unsere Fragen und Forderungen ernst genommen werden. In einem zweiten Schritt muss geklärt werden, welche Reaktoren in der EU im Lichte der neuen Erkenntnisse zu den Fehlern im Stahl von Tihange und Doel gründlich geprüft werden müssen.“
Anmerkung:
1) Die Studie von Dr. Ilse Tweer finden Sie auf