Antidumpingverfahren gegen Chinas Solarkonzerne
Vor der Keule "Antidumpingverfahren" erst alle Möglichkeiten des Dialogs mit China ausschöpfen
Die EU-Kommission hat beschlossen, dem Antrag von 25 europäischen Solarfirmen stattzugeben und die Eröffnung eines Antidumpingverfahrens gegen Chinas Solarkonzerne zu prüfen. Dazu erklärt Reinhard Bütikofer, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion Die Grünen/EFA:
"Klar ist, dass man unfaire Praktiken der Chinesen nicht akzeptieren sollte, aber die EU sollte erst alle politischen Optionen und Dialogmöglichkeiten ausschöpfen, bevor man China mit der Keule eines Anti-Dumpingverfahrens droht. Es macht keinen Sinn in eine offensichtliche Einbahnstraße zu fahren, die nur in einen Handelskrieg mündet, Ein Dumpingverfahren würde höchstwahrscheinlich zu Vergeltungsmaßnahmen Chinas führen und auch unserer eigenen Solarindustrie teuer zu stehen kommen. Hinter den Schwierigkeiten der europäischen Solarindustrie stehen auch reale Problem der Wettbewerbsfähigkeit. Wir dürfen nicht die Chinesen für die hausgemachten Fehler der europäischen Solarbranche verantwortlich machen. Die Europäer müssen neue, innovative Strategien entwickeln, um sich auf dem Markt behaupten zu können. Daher sollte Handelskommissar Karel de Gucht das Prüfverfahren, für das er 15 Monate Zeit hat, nicht überstürzen. In den delikaten Handelsbeziehungen zu China sind Umsicht und Vorsicht geboten."