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Presse­mitteilung |

Flugverkehr

Sicherheit vor Profit

Zu den Auswirkungen des Vulkanausbruchs auf Island auf den europäischen Verkehr erklären Michael Cramer und Eva Lichtenberger, verkehrspolitische Sprecher der Grünen/EFA im Europäischen Parlament:

"Die Mobilität in Europa hat sich in den letzten sechs Tagen gewaltig verändert. Ausschlaggebend war dieses Mal nicht ein schweres Unglück, auch nicht der Kampf gegen den Klimawandel oder das zu teure Flugbenzin, sondern die Natur selbst. Der Vulkan auf Island hat der Menschheit abermals gezeigt, über welche Macht die Natur verfügt.

Diese Gefahr darf nicht unterschätzt werden! Von daher verurteilen wir Grünen aufs Schärfste den Vorstoß der Luftfahrtgesellschaften, die anstelle der Sicherheit der Fluggäste und Piloten dem Profit den Vorzug geben wollen. Wir fordern: Der Luftraum über Europa darf nur dann wieder freigegeben werden, wenn jegliches Risiko für Cockpit-Personal und Fluggäste ausgeschlossen werden kann. Alle Politiker sind aufgefordert, sich dem Druck der Airlines zu widersetzen. Die Verantwortung für die Sicherheit darf nicht auf die Fluggesellschaften übertragen werden.

Schmerzlich bewusst wird uns in diesen Tagen aber auch das Defizit der nationalen und europäischen Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte, die glaubte - und vielfach immer noch glaubt - die Eisenbahn vernachlässigen zu können. Diese Politik hat nämlich voll auf den Luftverkehr gesetzt.

Die Fluggesellschaften in Europa bekommen jedes Jahr vom europäischen Steuerzahler 14 Milliarden Euro geschenkt, weil eine Kerosinsteuer - im Gegensatz zur Bahn - nicht erhoben wird. Auch vor diesem Hintergrund relativiert sich der temporäre Einnahmeverlust der Airlines.

Der Vulkanausbruch in Island sollte uns allen eine Warnung sein. Das, was wir jetzt erleben, ist die konkrete Umsetzung einer zukünftigen Verkehrspolitik. Sie wird aber nur dann gelingen, wenn sie nicht über Nacht vollzogen werden muss. Deshalb sind alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union aufgefordert, die Prioritäten der nationalen und internationalen Verkehrspolitik neu zu setzen und die dafür notwendigen Finanzmittel auf die Schiene zu verlagern. Dank der zusätzlichen Anstrengungen der Bahnen wurde in den letzten Tagen auch ein Teil der Passagiere sicher zu ihrem Ziel befördert. Nur so werden wir in Zukunft die Mobilität sichern und den Klimawandel stoppen können."

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