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Zusammenfassungen Belo Monte

Altamira


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Até logo Altamira y Viva Xingu! (12.07.2013)

Unser letzter Tag in Altamira begann mit einer Messe in der Catedral do Xingu, bei der Bischof Erwin Kräutlers 74. Geburtstag gefeiert wurde.

Anschließend ging es in jenen Bereich der Stadt, der geflutet werden soll, wodurch 30.- 40.000 Menschen umgesiedelt werden müssen. Die dafür neu errichteten Häuser befinden sich nicht nur vernab von jeglicher Infrastruktur, sondern sind im Gegensatz zu den bisherigen Holzbauten auch noch aus Beton. Eine genauere Begutachtung des Areals wurde uns aber verboten.

Schließlich versuchten wir noch bei Norte Energia SA (Konsortium, das den Damm errichtet) einen Termin zu erhalten. Wie schon zuvor war man aber wieder nicht daran interessiert, mit uns zu reden. Dafür wurden wir über mehrere Tage hinweg auf Schritt und Tritt von einem Mann in einem weißen Auto verfolgt, der uns auch fleißig fotografierte - wie in einem schlechten Agententhriller.

Viel freundlicher war aber schlussendlich das Abschiedsgeschenk von Antonia Melo, der Präsidentin von Movimento Xingu Vivo Para Sempre, die uns vor der Abreise noch ein Banner mit der Aufschrift: "BELO MONTE JUSTIÇA JÁ" (Belo Monte Gerechtigkeit jetzt) ins Hotel vorbeibrachte.

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Gespräch mit örtlicher Bevölkerung in Altamira (11.07.2013)

 

Am frühen Morgen des 11.07.2013 haben wir uns im Hauptquartier der Organisation "Xingu vivo para sempre" in Altamira mit der örtlichen Bevölkerung getroffen. Die Gefühle und Haltungen gegenüber dem Belo Monte-Projekt können dabei mit einem Satz auf den Punkt gebracht werden: "Der Damm ist ein Monster, der unseren Lebensstil und mit der Zeit uns selbst tötet." Als Alternative zum Kraftwerk wurde unter anderem Energieeffizienz ins Spiel gebracht. Ein großes Problem sei auch, dass die staatlichen Behörden finanzielle Unterstützungen vom Konsortium Norte Energia erhalten würden, das den Damm errichtet.  Insgesamt brauche es jedenfalls internationale Unterstützung, wolle man den Bau stoppen!

Besuch eines Fischerdorfs im Regenwald Amazoniens (11.07.2013)

Nach der Unterredung mit der örtlichen Bevölkerung in Altamira ging es mit dem Boot den Xingu entlang zu einem Fischerdorf, das dem Untergang geweiht ist, sobald die Region trockengelegt wird. Viele sind schon gegangen. Der Rest ist immer argwöhnischer untereinander, da der Energiekonzern Norte Energia mit "Hilfslieferungen" versucht, Leute auf seine Seite zu ziehen.

Am Ende kommen wir zu einem eindeutigen Ergebnis: Der Belo Monte-Staudamm ist ein Verbrechen an der örtlichen Bevölkerung, wenn er im geplanten Ausmaß errichtet wird.

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Eintreffen in Altamira (10.07.2013)

Bei unserer Delegationsreise nach Brasilien sind wir nun an der letzten und wichtigsten Station angelangt: Altamira. Hier befindet sich die gigantische Belo Monte-Baustelle. Zuerst haben wir uns einen Überblick vom Megaprojekt verschafft. Noch fließt das Wasser - die Frage ist nur, wie lange noch?

Treffen mit Bischof Erwin Kräutler und Staatsanwalt Felicio Pontes (10.07.2013)

Nach unserem Rundflug über die Belo Monte-Baustelle standen Treffen mit 2 sehr couragierten Männern auf dem Programm. Dabei handelt es sich um Felicio Pontes und Bischof Erwin Kräutler (Dom Erwin).

Felicio Pontes, seines Zeichens Staatsanwalt im Bundesstaat Pará, ist der erste, der das Wasserkraftwerk als verfassungswidrig bezeichnete, da es keine Konsultation mit der Urbevölkerung gegeben habe. Anstatt die Verfassung zu respektieren, habe Brasilien alle gerichtlichen Entscheidungen außer Kraft gesetzt, die sich gegen den Damm richten würden. Dies auf Grundlage eines Aktes aus Zeiten der Diktatur. In diesem Zusammenhang könne allerdings der Verfassungsgerichtshof eingreifen, erklärte Pontes. Das sei auch geboten, plane man für die kommenden 20 Jahren doch weitere 40 Dämme.

Erwin Kräutler, Bischof von Xingu und Träger des Alternativen Nobelpreises 2010, legte die erschütternden sozialen Folgen des Kraftwerksbaus dar: die Mietpreise steigen - Unsicherheit, Drogenabhängigkeit und Prostitution ebenso. Vor einigen Tagen wurde eine Prostituierte sogar umgebracht. Für seine Kritik zahlt Kräutler einen hohen Preis. Seit 2006 erhält er Todesdrohungen, weshalb er immer von 2 Bodyguards begleitet wird..

Kräutler und Pontes haben jeweils betont, wie wichtig unsere Delegationsreise sei, da man sich sehr alleingelassen fühle. Während das EP zum ersten Mal vor Ort ist, sei Präsidentin Dilma Rousseff noch nie nach Altamira gekommen. Auch ein Treffen mit den Opfern des Kraftwerksbaus habe bislang nicht stattgefunden.

Der Kampf geht weiter!

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Ankunft in Belém (09.07.2013)

 

Mittlerweile sind wir in Belém (Bundesstaat Pará) eingetroffen. Nach einer Pressekonferenz haben wir uns mit 6 Uni-ExpertInnen und der lokalen Richterschaft getroffen.

Die WissenschafterInnen präsentierten dabei eine ganze Palette von Gründen, die gegen den Kraftwerksbau sprechen. Aus wirtschaftlicher Sicht sei das Projekt weit teurer als angegeben und die geplante Leistung von 11.000 Megawatt nur dann erreichbar, wenn zusätzliche Staudämme gebaut würden. Viel schlimmer sind aber wohl die Folgen für Mensch bzw. Umwelt. So gehe durch den Kraftwerksbau etwa die Biodiversität verloren, Brutgebiete     würden zerstört und Fischbestände dezimiert. Weiters müssten 30-40.000 Menschen umgesiedelt werden, was vor allem die indigene Bevölkerung und deren Territorien betreffe.  Schließlich hätten auch Prostitution, Drogen-und Alkoholkonsum seit Beginn des Baus in der Region drastisch zugenommen. Die ExpertInnen kamen zum Schluss, dass der Damm hauptsächlich ein Selbstzweck sei. Die Bauunternehmen hätten Wahlkampagnen im großen Stil unterstützt und nun sei es an der Zeit, ihnen dafür etwas zurückzugeben. Zudem sei die Region ein wichtiges Bergbaugebiet (z.Bsp. für Gold), das trockengelegt weit leichter zugänglich wäre. Die erzeugte Elektrizität des Damms würde dabei hauptsächlich der Bergbauindustrie dienen. Trotz eines ExpertInnenberichts über alle Bedenken werde nicht darauf reagiert und am Projekt festgehalten.

Mit der Richterschaft haben wir im Anschluss über Rechtsstreitigkeiten rund um den Staudamm gesprochen und sie auf eine Studie des WWF betreffend erneuerbare Energien und Energieeffizienz als Alternative zum Kraftwerk aufmerksam gemacht, die ihnen neu war. Dies führte zu einer sehr angeregten Diskussion.

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Neuigkeiten aus Brasilien (08.07.2013)

Der erste offizielle Delegationstag startete mit einem sehr intensiven Programm: Wir trafen uns mit Ana Paula Zacarias (Leiterin der EU-Delegation in Brasilien), RegierungsbeamtInnen, NGO-VertreterInnen und dem Bundesrichter Antonio Souza Prudente. Neben dem Grund unserer Reise, dem Megastaudammprojekt Belo Monte, haben wir unter anderem auch über die momentanen Proteste, das Thema Nachhaltigkeit sowie die soziale und ökonomische Lage des Landes diskutiert.

 

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Megastaudammprojekt Belo Monte (07.07.2013)

Diese Woche bin ich zusammen mit Eva Joly und Catherine Grèze auf grüner Delegationsreise in Brasilien, um Informationen über das Megastaudammprojekt "Belo Monte" im Regenwald Amazoniens zu sammeln und die lokale Bevölkerung in ihrem Protest zu unterstützen. Durch den Bau werden Teile des Regenwaldes unwiederbringlich zerstört und die UreinwohnerInnen ihrer Lebensgrundlage beraubt. An dem Bau ist übrigens auch die österreichische Andritz AG beteiligt. Mehr dazu könnt ihr hier (http://goo.gl/ogGwT) nachlesen sowie auf unserer eigens eingerichteten Belo Monte- Homepage: http://belo-monte.greens-efa.eu/

Jetzt gibt es aber erstmal ein paar Eindrücke aus der Hauptstadt Brasilia, wo nach wie vor gegen Preiserhöhungen im öffentlichen Verkehr, Korruption, Polizeigewalt und sportliche Großprojekte demonstriert wird.

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