Bio

Ökolandbau - eine Maßstab für Nachhaltigkeit

In den letzten Jahrzehnten ist der ökologische Landbau zum Wegweiser für eine nachhaltige Landwirtschaft und den verantwortungsbewussten Konsum von Lebensmitteln geworden. Umweltschutz, artgerechte Tierhaltung, der Erhalt und die Nutzung der biologischen Vielfalt sind beim Biolandbau inbegriffen. Das wurde von den Verbrauchern mit einer stetig wachsenden Nachfrage honoriert. Es gibt wieder ein Bewusstsein für die öffentliche Gesundheit und Interesse an einer regionalen Ernährungskultur. Den Erfolg des Biolandbaus kann man in Europa und weltweit auf den Märkten beobachten.

Bioprodukte stehen für Qualität

Wiederholte Skandale in der industriellen Landwirtschaft haben den Verbrauchern den Appetit auf konventionelle Produkte verdorben. Trotz verschärfter Regelungen zur Lebensmittelsicherheit hat sich die Qualität der Produkte langfristig verschlechtert. Bioprodukte stehen dagegen für eine verlässliche Qualität. Sie schmecken besser und haben einen höheren Nährwert. Sie enthalten keine Rückstände von Pestiziden oder anderen Chemikalien und sie sind frei von Gentechnik.

Die Nachfrage steigt - eine Erfolgsgeschichte

Der Bedarf an biologisch erzeugten Lebensmitteln wächst schnell. Angesichts von Allergien und Gesundheitsrisiken vertrauen junge Eltern lieber auf Bionahrung. Ob Feinschmeckerlokal oder Schulküche, Einzelhändler oder Partyservice: Alle unterstreichen durch Bio ihren Anspruch auf eine exklusive Qualität. In Österreich haben Biolebensmittel inzwischen einen Anteil von 15% am gesamten Lebensmittelangebot. Immer mehr Bioprodukte werden auch von Supermärkten und Fast Food - Ketten angeboten.

Der Bio-Boom birgt Risiken

Der Erfolg von Bio ist bemerkenswert, bringt aber auch die Integrität der biologischen Erzeugung in Gefahr. Viele Discounter nehmen Bioprodukte in ihre Regale, um ihr schlechtes Image loszuwerden. Sie betreiben ein Preis-Dumping, bei dem man hinterfragen muss, ob Qualität und Herkunft der angebotenen Lebensmittel immer garantiert werden können. Denn die enorme Nachfrage steht in keinem Verhältnis zu der nur begrenzt verfügbaren Menge an Bio-Rohstoffen aus der EU. Die Importe aus Drittländern laufen regionalen Bioprodukten den Rang ab.

Gutes Essen ist mehr wert

Bio darf nicht zum Lockvogel der Discounter werden. Es muss ein Pionier für die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft und bei den Konsummustern bleiben. Gesunde Lebensmittel haben ihren Preis - und der muss für jeden nachvollziehbar werden. Biobauern und Verbraucher sollten dem Preis-Dumping der Discounter - sowohl für konventionelle, als auch für Bioprodukte - aktiv entgegentreten. Sie müssen sich gemeinsam für die Vermarktung regionaler Produkte mit kurzen Transportwegen und einer gesicherten Qualität einsetzen. Um frische und gesunde Lebensmittel zu bekommen, müssen die Verbraucher klar erkennbare Herkunftsnachweise auf den Produkten fordern. Die Landwirte müssen darauf achten, dass ihre Produkte nicht unter einem anonymen Logo viel zu billig im Regal der Supermärkte landen.