Atomenergie ist keine Lösung!
Schwerer Störfall im deutschen Atomkraftwerk Krümmel
Angesichts der neuen Erkenntnisse zum Verlauf des Störfalls im Atomkraftwerk Krümmel erklärt Rebecca Harms, Atomexpertin der Grünen im Europaparlament:
In der Vattenfall Pressemitteilung, vom 29. Juli hieß es die Sicherheitssysteme des Kernkraftwerkes Krümmel haben wie vorgesehen funktioniert. Damit hat der Betreiber des Atomkraftwerkes die Öffentlichkeit bewusst getäuscht. Auch die Aussage, dass der Brand keine Auswirkungen auf den Reaktor selbst gehabt habe war falsch.
Es ist skandalös, dass Vattenfall erneut systematisch den Verlauf eines Störfalls verharmlost und verschleiert. Auch bei den Störfällen in Brunsbüttel 2001 und im letzten Sommer im schwedischen Forsmark, kam das tatsächliche Ausmaß der Zwischenfälle erst nach und nach ans Licht.
Angesichts der Schwere dieser Störfälle ist diese Politik der Fehlinformation und Täuschung unverantwortlich. Die nach § 7 Atomgesetz geforderte Zuverlässigkeit und Fachkompetenz des Betreibers ist mehr als in Frage gestellt. Die Frage, ob das Unternehmen Vattenfall in Deutschland noch AKWs betreiben darf, muss grundsätzlich geklärt werden.
Gestern gab es auch eine Absage an die Kernenergie von Britischen Forschern. "Too hot to handle" - zu heiß, um damit umzugehen, heißt das Papier der Oxford Research Group. Die Forscher schreiben , dass die geplante "renaissance" der Kernenergie einen mythos ist. Auch eine massive weltweite Ausweitung der Kernkraft-Nutzung wird keinen wesentlichen Effekt auf den Kohlendioxid-Ausstoß haben - und damit auf den Klimaschutz. Allerdings erhöt auch der Neubau von Kernreaktoren zwangsläufig das Risiko der Weitergabe spaltbarer Materialien - aus denen auch Terroristen Atombomben bauen könnten.
Mehr unter oxfordresearchgroup.org.uk
Link zur Studie "Restrisiko, Ereignisse in Atomkraftwerken seit dem Tschernobyl Unfall 1986"