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Aufsatzwettbewerb 'Frauen und Klimawandel'

Einreichungsfrist 1. Juni 2011

Einreichungsfrist 1. Juni 2011
Aufsätze/Essays bitte an : greens.essaycontest@europarl.europa.eu
Teilnahmebedingungen weiter unten

 

Die Rolle der menschlichen Tätigkeit bei der Beschleunigung des Klimawandels steht außer Frage. Im Vierten Sachstandsbericht (Fourth Assessment Report) des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) wurde noch einmal bestätigt, dass für die Auswirkungen, die die menschliche Tätigkeit auf das Klima hat, erdrückende wissenschaftliche Beweise vorliegen. Die Erde erwärmt sich immer schneller, und wenn keine Maßnahmen für eine drastische Verringerung der Treibhausgasemissionen ergriffen werden, wird diese Dynamik zunehmen.

Warum ist die Einbeziehung geschlechtsspezifischer Aspekte in die Debatten zum Klimawandel so wichtig?

Klimawandel und Klimafolgen sind nicht geschlechtsneutral. Die Gleichstellung der Geschlechter spielt bei der Reaktion auf den Klimawandel auf allen Ebenen eine entscheidende Rolle und muss in alle Aspekte der Planung und Entscheidungsfindung zur Bekämpfung des Klimawandels einbezogen werden.

Auf den ersten Blick erscheint es vielleicht wenig plausibel, eine Verbindung zwischen Klimawandel und Gleichstellungsfragen herzustellen. Da jedoch die Rolle und die Verantwortung des/der Einzelnen in der Gesellschaft nach wie vor in hohem Maße vom Geschlecht abhängen, ist der Anteil der beiden Geschlechter an den Ursachen des Klimawandels nicht gleich, und vor allem sind sie auf unterschiedliche Weise davon betroffen.

Frauen überproportional betroffen

Geschlechterspezifische Aspekte des Klimawandels sind Fragen, bei denen es um Gerechtigkeit, Menschenrechte und Sicherheit geht.Immerhin sind die Ärmsten in den ärmsten Ländern v.a. Frauen. Zudem lassen mehrere Studien den Schluss zu, dass im Falle von Naturkatastrophen die Sterberate von Frauen um den Faktor vier erhöht sein kann. Zu dem Ausmaß, in dem Frauen stärker durch den Klimawandel gefährdet sind, liegen uns überzeugende Daten vor. Daher ist ein geschlechtssensibler Ansatz wichtig.

Wir müssen die vorhandenen Mechanismen so anpassen, dass sie die Brisanz dieser Problematik verringern oder zumindest nicht verstärken.

Stärkere Förderung der Frauen und die Rolle der Frauen

Sowohl kommunal als auch global sind Frauen die Akteure, die einen Wandel beim Einsatz natürlicher Ressourcen bewirken können. Schon seit langem stehen Frauen an der Spitze des Kampfes gegen Armut und für Nachhaltigkeit, was die Gleichstellung der Geschlechter zu einer Kernfrage in der Debatte über den Klimawandel macht. Unterlassen wir es, eine geschlechtersensible Politik zur Bekämpfung des Klimawandels zu verfolgen, werden bestehende Ungleichheiten zwischen Gesellschaften und Ländern und zwischen den Geschlechtern weiter verstärkt. 

Wenn wir andererseits die Frauen einbeziehen und ihre Rolle stärken, werden wir die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen besser bewältigen, sind es doch in vielen Fällen die Frauen, die Landwirtschaft betreiben, die Ernährung sicherstellen, für Gesundheit, Wasser sowie Energieversorgung zuständig sind und sich als Erste um die Erziehung der nächsten Generation kümmern.

Die Verankerung der Geschlechterfrage in der Klimapolitik ist sehr wichtig und verlangt einen ganzheitlichen Ansatz. Klimapolitik darf einerseits bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern nicht reproduzieren oder verstärken, andererseits müssen die schon heute oft von und durch Frauen praktizierten Alternativen beachtet werden.

Klimawandel  ist genauso wie Geschlechterdemokratie ein Schwerpunktthema der Grünen. Deshalb möchten wir uns weiter informieren und Antworten auf folgende Fragen finden:

  • Was können wir dagegen tun, dass der Klimawandel zu einer übermäßigen Belastung der Frauen führt?
  • Wie können wir Frauen, Frauenorganisationen und Expertinnen so stärken, so dass sie eine Schlüsselrolle in den Klimaschutzbemühungen einnehmen können?
  • Wie können wir Geschlechtergerechtigkeit umfassend in die Klimapolitik einbeziehen?

Wir fordern alle auf, uns eine kurze Abhandlung mit Gedanken und Anregungen zu diesen Fragen zuzuschicken.

 

TEILNAHMEBEDINGUNGEN

Mit ihrer Teilnahme an diesem Wettbewerb stimmen die TeilnehmerInnen den Teilnahmebedingungen zu.

Wie und wann soll ich meinen Beitrag einreichen?
Alle Beiträge müssen bis 1. Juni 2011, 24.00 Uhr, per E-Mail an die folgende Adresse eingesandt werden: Greens.essaycontest@europarl.europa.eu.Nach Ablauf dieser Frist werden keine Beiträge mehr angenommen.

Wer kann sich bewerben?
Jede und jeder

Muss ich UnionsbürgerIn sein?
Nein, es sind Beiträge aus der ganzen Welt erwünscht.

Zu den Sprachen
Die Beiträge können in einer der folgenden vier Sprachen verfasst werden: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch.

Welche Art von Beitrag?
Die Beiträge sollten in Aufsatzform geschrieben sein.

Wie lang soll der Beitrag sein?
Die Beiträge sollten zwischen 20 000 und 28 000 Zeichen (mit Leerzeichen), d.h 6 bis max. 10  Seiten lang sein.

Wie soll der Beitrag vorgelegt werden?
Die Manuskripte müssen maschinengeschrieben vorgelegt werden. Handschriftliche Abhandlungen werden nicht angenommen.

Was geschieht als Nächstes?
Eine Jury aus Mitgliedern der Fraktion der Grünen im Europäischen Parlament, VertreterInnen der Europäischen Grünen Partei, der Vereinigung Junger Europäischer Grüner, von Grünen-Stiftungen, der Genderbeobachtungsstelle EGGO (European Green Gender Observatory) und von NROs (Nicht-Regierungs-Organisationen) wird die besten Aufsätze auswählen.

Je nach Anzahl der eingereichten Beiträge könnte eine Vorauswahljury eine erste Vorauswahl für die endgültige Jury vornehmen.

Welchen Preis erhält die Siegerin/ der Sieger?
Zunächst werden die drei besten AufsatzschreiberInnen zur Grünen Sommeruniversität in Frankfurt (Oder) und Słubice(1) eingeladen. Diese Einladung schließt die Beförderungskosten, drei Hotelübernachtungen und die Mahlzeiten an den vier Tagen ein.

Die besten Aufsätze werden in der Originalsprache und in Englisch – mit einem Vorwort von Mitgliedern des Parlaments und von Mitgliedern der Jury – veröffentlicht. Dieses Buch soll gedruckt und während der Sommeruniversität verteilt werden (wenn die Drucktermine dies erlauben). Jede Gewinnerin/jeder Gewinner soll zehn Exemplare des Buches erhalten.

Für die GewinnerInnen ist eine Veranstaltung geplant, auf der eine Lesung ihrer Aufsätze vor einem ausgewählten Publikum stattfinden soll, der sich dann eine Essenseinladung mit den Mitgliedern der Jury anschließt.

 

(1) Die Sommeruniversität ist eine europäische Veranstaltung, die jährlich von der Grünen Partei veranstaltet wird. Im vergangenen Jahr wurde sie von fast 1000 Personen aus unterschiedlichsten Bereichen besucht. Grüne und VertreterInnen anderer politischer Richtungen und von Nichtregierungsorganisationen, WissenschaftlerInnen, ManagerInnen und GewerkschafterInnen, Intellektuelle und KünstlerInnen, Studierende sowie andere junge Menschen besuchten vier Plenarsitzungen, 46 Arbeitsgruppentagungen und 10 Kulturveranstaltungen und nahmen an 10 Exkursionen teil.

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